Man nehme Quarzsand, Soda, Kalk und Pottasche, rühre um und erhitze die Masse auf 1.460 °C. Mit viel Glück erhält man flüssiges Glas und mit viel handwerklichem Geschick, jahrelanger Erfahrung und künstlerischem Talent entstehen damit wunderbare Gläser. Wer noch ein paar Tipps braucht, sollte beim Moser in Karlsbad vorbeischauen. Dort kann man im Rahmen von Führungen den Weg des Klumpen zum feingeschliffenen Glas begleiten und die Kunst der Glasbläser aus nächster Nähe bewundern.
1857 von Ludwig Moser in Karlsbad gegründet, wuchs das Unternehmen stetig an. Bereits Kaiser Franz Joseph I. und King Edward VII. von England waren von Moser’s Glaskünsten angetan. Heute hat Moser 310 Angestellte und jeweils zwei Geschäfte in Karlsbad und Prag. 40 % der Produktion wird in Tschechien verkauft, der Rest exportiert. Auch heute noch finden Royals aus aller Welt Gefallen an Moser Glas – so wurde zB bei der Hochzeit von König Felipe aus Spanien mit Gläsern aus der tschechischen Glasmanufaktur angestoßen.
Die Tour beginnt mit einem Besuch des Museums, in welchem zahlreiche Exponate einschließlich der ältesten Glaswerke ausgestellt sind.
Anschließend gibt es noch etwas Herstellungs-Theorie, bevor man in die Glashütte eintritt, wo die Glasbläser auf einem Podest ihr Handwerk verrichten. Unglaublich, in welcher Geschwindigkeit die Arbeiter aus einem heißen Klumpen Irgendwas derartige Kunstwerke formen!
Jedes Produkt wird zur Gänze mit der Hand angefertigt und unterliegt strengen Qualitätskontrollen. Bereits ein kleines Bläschen bringt ein Glas in den Müllcontainer, wo es wieder eingeschmolzen wird und hoffentlich im neuen Anlauf mehr Glück hat. Derart hohe Qualitätsansprüche und die Mühen der Handarbeit haben natürlich ihren Preis.
Wer sich für die Spezial-Tour im Ausmaß von 90 Minuten entscheidet, hat zusätzlich noch Gelegenheit, den Glasmalern über die Schulter zu schauen. Unser Weg führte aber stattdessen in den Shop, in welchem es neben allerlei Moser-Produkten auch noch Fabrikate anderer Glas- und Porzellanmanufakturen zu kaufen gibt.
Alle Infos zu den Eintrittszeiten, Preisen und Hintergründen gibt es auf der Website von Moser.
„Every day we smelt royal crystal from fire and sand, sweat and graft.“ (Jirí Juhas, Batch House Worker bei Moser)
Ich wurde von CzechTourism Wien eingeladen, die Manufaktur von Moser zu besichtigen. Vielen herzlichen Dank dafür! Meine Eindrücke bleiben aber davon unberührt.
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