Die Koffer waren gepackt, das Auto stand bereit und für Verpflegung war gesorgt – der erste Roadtrip auf unserer Australien-Rundreise konnte losgehen.
Wir starteten in Melbourne, staunten über zehn Spuren auf der Autobahn und steuerten Richtung Ballarat – unser erstes Ziel war die Goldgräbersiedlung Sovereign Hill.
Wo früher nach Gold gegraben und im Jahr 1851 auch welches entdeckt wurde, befindet sich heute ein Freilichtmuseum über den Alltag in dieser Zeit. Angeboten werden allerlei Vorführungen (zB Goldgießerei, Herstellung von Süßigkeiten, Kerzenziehen) und Touren unter die Erde. Ich habe sowohl an der Red Hill Mine Tour (gratis) als auch an der Labyrinth of Gold-Tour (kostet extra) teilgenommen. Bei der Red Hill Minentour erkundet man auf eigene Faust und zu Fuß die unterirdischen Gänge, aber keine Sorge – man kann sich nicht verirren und wird von einer Stimme begleitet. Bei der Labyrinth of Gold-Tour geht’s gemeinsam mit einem Guide zum Teil auf einem Hunt (Förderwagen), zum Teil zu Fuß durch das Labyrinth und erfährt man dabei so manches über die Arbeit eines Goldgräbers. Aber auch überirdisch tut sich einiges: die Dampfmaschinen sind noch in Betrieb, bei der Bäckerei kann eine kleine Stärkung gekauft werden und wer müde ist, kann eine Kutschenfahrt buchen. Was wäre aber ein Dorf ohne Kirche, Wirtshaus, Feuerwehr und Bestattungsunternehmen? Nichts. Also dürfen diese Einrichtungen natürlich auch nicht in einer Goldgräberstadt fehlen. Und wer mag, kann sich auch im Goldwaschen versuchen.
Insgesamt ein interessantes Museum, für welches man einiges an Zeit einplanen sollte, damit man auch in den Genuss der Vorführungen kommt (und sich das teure Ticket dadurch wirklich auszahlt). Im Preis inkludiert ist ein Besuch des direkt gegenüber liegenden Goldmuseums. Mehr Infos erhältlich auf http://www.sovereignhill.com.au/
Wir hatten leider nicht soviel Zeit und außerdem plagte uns ziemlich der Jetlag, sodass wir uns auf den doch noch etwas längeren Weg zu unserer Unterkunft in Apollo Bay machten. Für eine kleine Pause hielten wir an der Waterfront von Geelong, wo unter anderem zahlreiche bemalte Holzfiguren und ein Dampfkarussell zu sehen sind.
Nach Einbruch der Dunkelheit (da sieht mich keiner *hehe*) habe ich zum ersten Mal das Steuer übernommen (jawohl!) und ich schwöre, dass die vielen toten Tierchen am Straßenrand nicht auf meine Kosten gehen! Im Gegenteil, ich habe galant einen Koala über die Straße gelassen ;-) Mich zunehmend an den Linksverkehr gewöhnend kurvte ich also den Great Ocean Road entlang bis nach Apollo Bay – Tagesendziel erreicht.
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