Chaaya Island Dhonveli, North Male Atoll
Mitten in den Indischen Ozean führte mich mein Fernweh im November 2009. Während in Österreich der Winter einzog, ging es für mich auf die Malediven. Mein Reiseführer verrät uns, dass es sich bei den Malediven um einen muslimischen Inselstaat mit 26 Atollen und 1190 Inseln handelt. 222 davon werden von den Einheimischen bewohnt, auf 94 weiteren tummeln sich die Touristen. Eine davon wollte ich in Augenschein nehmen .. aber zuerst, ja zuerst musste ich den Flughafenarzt davon überzeugen, dass ich nicht an einer Schweinegrippe leide, sondern nur allergisch auf die Luft im Flieger reagiert habe und deshalb aussehe wie eine kleine Rotznase … aber dann ging es los .. oder auch nicht *seufz* Erst noch musste ich den von meinem Papa fürsorglich gestifteten Nussschnaps abgeben – selber schuld, wenn man sich nicht vorher über die Einreisebestimmungen informiert. Dann hätte ich nämlich gewusst, dass auf die Malediven kein Alkohol eingeführt werden darf. Tja, man lernt nie aus;-)
Letzten Endes durfte ich das Flughafengebäude aber doch verlassen, wo bereits das Schnellboot (und ein paar finster drein schauende Touristen – sorry Leute!) warteten. Endstation war schließlich nach einer 20-minütigen Fahrt das Chaaya Island Dhonveli Resort auf der Insel Kanu Huraa (Nordmale-Atoll).
Nach einer kurzen Begrüßung bei der Rezeption wurden wir zu unserem Garden Bungalow geführt – ein kleines Häuschen direkt am Meer mit Blick auf den beliebten Surfspot Pasta Point, Wellenrauschen inklusive :-) Im Erdgeschoss befanden sich das Bad, ein kleines Wohnzimmer und eine kleine Terrasse, im Obergeschoß die Betten und der Zugang zu einem kleinen Balkon, von welchem man tolle Sonnenuntergänge beobachten konnte. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es bei traumhaften Wetter los auf Insel-Erkundungstour. Bei einer Inselfläche von 600 x 100 m braucht man dafür nicht allzu lange und so blieb genügend Zeit, die Insel ausführlichst mit der Kamera zu entdecken. Das schöne Wetter verabschiedete sich allerdings mit Tag 3 und so verlief der Rest des Urlaubs eher stürmisch und vor allem ziemlich nass. Nachdem man beim Schnorcheln aber sowieso nicht trocken bleibt, hielt mich die schlechte Wetter nicht davon ab, trotzdem die Lagune und das Hausriff zu erkunden. Mein erstes Schnorchelabenteuer .. ich war platt und konnte mich gar nicht satt sehen ;-) Am Strand gab es Gott sei Dank Palmenschirme, die ganz gut als Regenschirme taugten.
Etwas hinter die Kulissen wollte ich aber doch blicken und so nahm ich an einem Ausflug zur Local Island Huraa teil. Mit einem Guide erkundete unsere kleine Gruppe die Insel und lernte die Baumaterialien, das Leben und die Bräuche etwas kennen. Wusstet ihr beispielsweise, dass es dort bei den Friedhöfen schwarze und weiße Grabsteine gibt? Die weißen sind für die Männer bestimmt, die schwarzen für die Frauen. Die Größe des Grabsteins verrät – wenn ich mich richtig erinnere – zudem etwas über das Alter des/der Verstorbenen. Ein sehr informativer Rundgang, bei welchem zum Ausklang auch noch Souvenirs eingekauft werden konnten. Aufgrund des hohen Wellengangs wäre das Boot fast nicht mehr weggekommen, dank ein paar tatkräftiger Locals schaffte der Captain es dann aber doch und so schaukelten wir mit etwas flauem Magen zurück nach Chaaya Island Dhonveli.
Der geplante Inselrundflug hingegen wurde mehrfach verschoben. Irgendwann wurden wir dann doch mit einem Schnellboot zur Flughafeninsel Hulhule gebracht – bei der Lounge für die Wasserflieger war aber Endstation. Vermutlich auch besser so … es regnete in Strömen und es wäre wohl ein turbulenter Flug mit wenig Aussicht geworden. Nachdem ich auf dem Rückweg zum Boot bereits die Sandsäcke stapeln sah, war ich letzten Endes auch ganz froh über die Absage. Die Schilderungen auf Huraa über den Tsunami 2004 und die damit verbundenen Schäden waren noch zu frisch … So verging die Woche mit Regen-Schnorcheln, Cocktail trinken, Karten spielen, den Erzählungen des Kellners lauschen, tanzen und natürlich essen;-) Aufgrund des relativ miesen Wetters fiel mir ausnahmsweise die Heimreise nicht allzu schwer und war der Urlaub unter „es hätte so schön sein können“ abzuhaken. Aber irgendwann fliege ich da mal wieder hin … und dann hat hoffentlich auch Mr. Wettergott gute Laune! Den Nussschnaps durfte ich mir übrigens beim Rückflug wieder abholen …
Hotel:
Chaaya Island Dhonveli, North Male Atoll
Insgesamt ein sehr nettes Resort mit einer Lagune und einem sehenswerten Hausriff.
Anreise:
Flug mit Air Berlin (München – Malé*; Hulhule Island)
Schnellboot von Hulhule Island bis Kanu Huraa
(* Dieser Direktflug wird leider nicht mehr angeboten.)
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