[Werbung*] Gründer und Erbauer des Weinviertler Museumsdorfes Niedersulz ist Prof. Josef Geissler, seines Zeichens gebürtiger Niedersulzer, gelernter Kirchenmaler und leidenschaftlicher Sammler von „altem Glumpert“ seit frühester Jugend. Was im Jahr 1979 mit dem Bau des Weinviertler Streckhofes aus Bad Pirawarth begann ist heute zum Museumsdorf Niedersulz mit mehr als 80 Gebäuden angewachsen.

Josef Geissler ist im Übrigen die einzige Person, die auf dem Museumsareal wohnt. Ihm leisten jede Menge Tiere Gesellschaft, darunter zwei pensionierte Schweinderl aus der „Ja! Natürlich-Werbung“. Der „Lebende Bauernhof“ darf auch betreten werden und so können Kinder und Erwachsene die Tiere aus nächster Nähe beobachten.

Aber auch ein Blick in die über 30 oft üppig blühenden (Vor-)Gärten lohnt sich. Bei der Gartengestaltung wird besonders Wert auf eine ökologische Kultivierung und die Erhaltung alter Sorten gelegt.

Wer über die Türschwelle der Häuser tritt, macht eine kleine Zeitreise. Die Gebäude sind authentisch eingerichtet mit alten Möbeln, Geschirr aus Oma’s Küche und Werkzeugen aus einer anderen Zeit. Manchmal wird einem bewusst, dass so manche Tradition noch gar nicht so lange her ist.

Manche Gebäude beherbergen eine Sonderausstellung. So sind aktuell zu sehen:

  • Kummet-Ausstellung
  • Lehmbau-Ausstellung
  • Schul-Ausstellung
  • Evangelisch im Weinviertel
  • Bauernleben im Wandel – Von der Grundherrschaft zur modernen Agrarpolitik
  • Die Täufer im Weinviertel

Apropos Lehmbau: In den Sommerferien kannst du dich im Lehmziegelschlagen versuchen.

Neben den vielen Höfen und Handwerkshäusern gehört aber natürlich auch eine Kirche zu einem Dorf dazu. Im Museumsdorf Niedersulz stehen sogar mehrere. Eine davon ist aber erst beim genaueren Hinsehen als solche erkennbar: die heimliche „Lutherische Kapelle“, deren Türe sich nicht zur Straße hin befinden durfte.

Was wäre ein Dorf ohne ein Wirtshaus? Richtig, kein Dorf. Also darf natürlich auch im Museumsdorf Niedersulz ein solches nicht fehlen. Beim Betreten des aus Poysdorf stammenden Gasthauses fällt sofort auf, dass sich vor der Ausschank ein Gitter befindet. Die Wirtsstuben dienten oft als Nachtlager für die Handelsmänner und das Gitter verhinderte, dass die Handelsleut‘ den Wirtstöchtern beim Ausschenken zu nahe kamen oder sich nach der Sperrstunde noch an der Schank bedienten. Heute sitzt man hier aber ohnedies auf dem Trockenen. Aber keine Sorge! Gleich daneben befindet sich das Dorfwirtshaus mit Gastgarten, welches regionale Schmankerl und klassische Hausmannskost kredenzt.

Wir wären außerdem nicht im Weinviertel, wenn es nicht auch im Museumsdorf Niedersulz eine Kellergasse mit einer Vinothek gäbe, in der man sich an den Wochenenden durch die Weinspezialitäten der Region kosten kann (Samstag, Sonn- und Feiertag, jeweils 13:00 – 18:00 Uhr).

FlugentenFazit zum Weinviertler Museumsdorf Niedersulz

Wie lebten und arbeiteten die Menschen im Weinviertel im 18. und 19. Jahrhundert? Getreu dem Motto „Vermittlung von altem Wissen für eine neue Zeit“ ermöglicht das Museumsdorf Niedersulz Einblicke in das Leben anno dazumal. Gebäude wurden hier neu aufgebaut, die Gärten entsprechend den historischen Vorbildern angepflanzt und regelmäßig werden alte Handwerke wie Schmieden, Spinnen und Räuchern vorgeführt.

Museen können schnell einmal langweilig werden, bei Freilichtmuseen ist mir das noch nie passiert. Ich liebe es, durch die liebevoll gestalteten Dörfer zu schlendern und dabei alte Traditionen zu entdecken. Auch im Weinviertler Museumsdorf Niedersulz habe ich gemeinsam mit der Reisebloggerin Gudrun und der Kremserin Lucia bei strahlendem Frühlingswetter die kleine Zeitreise genossen und hätte wohl noch Stunden darin verbringen können. Gudrun und Lucia haben ebenfalls über unseren gemeinsamen Ausflug geschrieben – schaut vorbei! Es zahlt sich aus, öfters mal vorbei zu schauen: zum einen gibt es so viel zu sehen, dass man wohl beim ersten Mal gar nicht alles entdeckt hat, zum anderen tut sich auch immer was Neues. 2019 kam beispielsweise die Wagnerei dazu. Zudem stehen die ganze Saison über Veranstaltungen und Vorführungen am Programm.

Museumsdorf Niedersulz – Anreise

  • Auto: Weinviertler Museumsdorf Niedersulz, A – 2224 Niedersulz 250; Parkplätze vorhanden
  • Bus: Linie 420 von Wien Floridsdorf

Museumsdorf Niedersulz – Öffnungszeiten

  • 15.04. – 14.10.2019: täglich 09:30 – 18:00 Uhr (letzter Einlass: 17:00 Uhr)
  • 15.10. – 01.11.2019: täglich 09:30 – 17:00 Uhr (letzter Einlass: 16:00 Uhr)

Museumsdorf Niedersulz – Eintritt

  • Erwachsene: € 12,–
  • Kinder bis 18 Jahre: freier Eintritt
  • Ermäßigungen für Lehrlinge, Studierende, Grundwehr- und Zivildiener, Senioren, Inhaber von NÖ. Familienpass-Karten
  • einmaliger freier Eintritt mit der NÖ Card (ausgenommen Gruppen)

Übernachten kann man im Museumsdorf Niedersulz im Übrigen nicht. Für Hochzeiten oder sonstige Festlichkeiten ist jedoch die Anmietung einer Kapelle, eines Innenhofs oder des Foyers des Museumsportals möglich.

Mehr Informationen zum Museumsdorf Niedersulz

Museumsfrühling Niederösterreich im Museumsdorf Niedersulz

Anlässlich des jährlich stattfindenden Internationalen Museumstages geben über 35.000 Museen in 140 Ländern ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Auch in Österreich nehmen zahlreiche Museen daran teil. Alleine in Niederösterreich locken beim vom Museumsmanagement Niederösterreich organisierten „Museumsfrühling Niederösterreich“ über 100 Museen und Sammlungen u.a. mit Spezialführungen, Workshops, Buchpräsentationen und Konzerten die BesucherInnen an. Ob Museumsdorf Niedersulz, Karikaturmuseum Krems, Museum für Arbeits- und Zughunde oder das Erste Österreichische Computermuseum Bad Pirawarth – ich bin mir sicher, es ist auch für dich etwas dabei beim Museumsfrühling Niederösterreich! 

  • Nächster Termin des Museumsfrühlings Niederösterreich: 16. und 17.05.2020
  • Mehr Informationen zum Museumsfrühling Niederösterreich

*) Ich durfte im Hinblick auf den Museumsfrühling Niederösterreich auf Einladung der Museumsmanagement Niederösterreich GmbH das Museumsdorf Niedersulz besuchen. Herzlichen Dank! Das Flugentengeschnatter bleibt aber davon unbeeinflusst.