Mit einer Größe von 288 km² bildet Bonaire das Sandwich zwischen der kleineren Schwester Aruba und der großen Schwester Curaçao, wobei schwesterlich verbunden sind die drei Inseln nur durch den Sammelbegriff ABC-Inseln. Denn während Aruba und Curaçao autonome Gebiete der Niederlanden sind, hat Bonaire den Status einer Sondergemeinde der in Europa liegenden Niederlande. Gezahlt wird mit US-Dollars, gesprochen wird Niederländisch und Papamentu, geografisch gesehen gehört Bonaire zu Südamerika. Ach, ist das alles kompliziert ;-)

Wie auch immer, im Februar 2017 hatte ich die Gelegenheit, Bonaire zu erkunden und heute nehme ich euch mit auf meine Tour durch die kleine Insel in der Karibik:

Pekelmeer

Ins Auge sticht hier das rosafarbene Wasser in den Teichen. „Schuld“ daran haben die darin lebenden Salzwasserkrebse. Gleich daneben befinden sich Salzberge – seit vielen Jahren wird auf Bonaire Salz gewonnen.

Im Gebiet des Pekelmeer empfiehlt es sich, nach Flamingos Ausschau zu halten. Ob im seichten Gewässer oder hoch in der Luft … immer wieder zeigen sich die rosafarbenen Vögel.

Sklavenhütten

Für die Arbeit auf den Salzfeldern wurden früher Sklaven eingesetzt. Diese nächtigten während der Woche in den kleinen um 1850 entstandenen Sklavenhütten in der Nähe der Salt Pans und können heute kostenlos besichtigt werden. Am Wochenende lebten sie in der Siedlung Rincon … bis dorthin betrug die Gehzeit ca. 10 Stunden!

Pans

Besonders auffällig sind in dieser Gegend auch die leuchtenden, sechs bis acht Meter hohen Obelisken, welche für die ankommenden Schiffe die Anlegeplätze markierten. Die Farbe des jeweiligen Obelisken ist Programm: Witte Pan, Rode Pan, Blauwe Pan und Oranje Pan.

Leuchtturm Willemstoren

An der stürmischen Südküste befindet sich der 21 m hohe Leuchtturm Willemstoren. Aufgrund der kargen Landschaft ist er bereits von Weitem zu sehen. Er wurde 1838 eingeweiht und ist somit der älteste der Leuchttürme auf Bonaire. In der Nähe befindet sich eine Windmühle, welche offenbar auch zur Salzgewinnung eingesetzt wird.

Lac Bay

Flugente vom Winde verweht – wer mir auf Instagram folgt, hat bereits mitbekommen, dass es am Lac Bay stürmisch zugeht.

Perfekte Bedingungen also für die Kitesurfer, deren akrobatische Künste hier bewundert werden können.

Bolivia

Ohne Geländewagen wird es in dieser Gegend zum echten Abenteuer. Perfekte Kulisse für jeden Westernfilm. Mich hätte es nicht gewundert, wenn mir hier ein Cowboy begegnet wäre. Getroffen habe ich aber jedenfalls viele ‚overstekende Ezels‘ und Leguane. Zudem entdeckte ich auch hier immer wieder die Divi-Divi Bäume, welche ich euch bereits in meinen Beiträgen über Aruba gezeigt habe. Das Besondere an diesen Bäumen ist ja, dass ihre Krone aufgrund des Passatwindes nur in eine Richtung wächst.

Goto Meer

Den Einlass für den Washington Slaagbaai National Park habe ich verpasst. Hier darf man nur bis 14:45 Uhr hinein, deshalb mein Tipp für alle Tagesbesucher von Bonaire: Fangt mit dem Nationalpark an, alle anderen in diesem Beitrag erwähnten Stopps haben keine Öffnungszeiten. Alleine für den Park muss wohl mindestens ein halber Tag eingerechnet werden, der Eintritt liegt bei $ 25,–.

Das Goto Meer liegt an der Grenze zum Washington Slaagbaai National Park und ein Teil davon kann auch ohne Parkeintritt besucht werden. Beim Goto Meer tummeln sich oft Flamingos.

The Cadushy Distillery

Auf Bonaire wimmelt es nur so von Kakteen. Diese werden oft zur Erstellung eines natürlichen Zauns zum Schutz vor Wildtieren verwendet. Seit 2009 gibt es auf Bonaire den Kaktus auch in flüssiger Form: in der Cadushy Distillery erhält man einen kleinen (kostenlosen) Einblick in die Produktion des Kaktuslikörs und kann diesen (und so manch andere Spirituose) probieren und natürlich auch kaufen.

Schnorcheln bei den 1000 Steps

Bonaire ist vor allem als Schnorchel- und Tauchparadies bekannt und so konnte ich es mir natürlich nicht entgehen lassen, in die warme, klare Unterwasserwelt einzutauchen. Aufgrund des Tipps einer Einheimischen habe ich mich für den Schnorchelspot ‚1000 steps‘ entschieden. Ein Großteil des Riffs um Bonaire ist durch den Bonaire Marine Park geschützt. Tauchen und Schnorcheln ist an und für sich erst nach Erwerb einer Marine Park Plakette erlaubt (Taucher: $ 25,–, berechtigt auch zum Eintritt in den Washington Slagbaii National Park; Schnorchler, Schwimmer, Kitesurfer, etc: $ 10,–). Ich weiß allerdings nicht, wie streng das geprüft wird. Nachdem ich nur einen Tag auf Bonaire war, habe ich mir die Plakette nicht besorgt, bei einem längeren Aufenthalt würde ich sie mir aber wohl schon kaufen.

Rincon

Rincon ist neben der Hauptstadt Kralendijk die einzige Stadt auf Bonaire. Sie wurde im 16. Jahrhundert von den Spaniern als erste Siedlung gegründet. Einen tollen Ausblick auf Rincon und die Umgebung hat man vom Aussichtspunkt Alta Mira Unjo.

Kralendijk

Den Abschluss meiner Tagestour nach Bonaire bildete ein kleiner Bummel durch die Hauptstadt Kralendijk.

Zudem hatte ich noch Gelegenheit, das Kreuzfahrtschiff „Nieuw Amsterdam“ bei seinem Auslaufen aus dem Hafen von Kralendijk zu beobachten. Für die Passagiere an Board ging es weiter nach Curaçao.

Auch für mich ging es wieder zurück nach Curaçao, allerdings auf dem Luftweg und so machte ich mich auf zum Flamingo Airport von Bonaire und blickte auf einen langen, aber sehr schönen Tag zurück.