[Anzeige*]  Als ich vor ein paar Wochen die Anfrage erhielt, ob ich nicht den neuen Kamarg-Rucksack testen wolle, sagte mir der Name erst mal überhaupt nichts. Erst als ich den E-Mail-Anhang öffnete, klingelte es. Hey, den hatte ich ja als Kind! Und mein Opa trug auch einen, da erinnere ich mich ganz genau daran. Plötzlich geisterten Wander-Erinnerungen aus meiner Kindheit durch den Kopf. Da konnte ich schon aus rein nostalgischen Gründen nicht mehr anders, als dem Test zuzustimmen. Und schwupps war der Rucksack auch schon bei mir eingezogen. So schnell, dass ich mich ob des leichten Päckchen wunderte, was wohl drinnen sein mochte. Es war der neue Kamarg-Rucksack. Neu? Ja, neu. Naja, nicht ganz …

Der Lebenslauf des Kamarg

Der Großvater von meinem Kamarg hat bereits im Jahr 1949 das Licht der Welt erblickt. Ziel war es, den österreichischen Wanderern und Abenteurern einen hochwertigen Rucksack mit auf den Weg zu geben. In den 50iger- und 60iger-Jahren haben zahlreiche Rucksäcke den Betrieb in Graz verlassen, dann verschwand der Kamarg-Rucksack von der Bildfläche. Im Jahr 2014 hat Franz Drack begonnen, den Kamarg-Rucksack aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken und das Altbewährte mit neuen Technologien zu verbinden. Jede Generation macht ja so ihr eigenes Ding, so auch der junge Kamarg mit seinem wasserabweisenden Stoff. Ja, und seit 06.06.2017 können auf Kickstarter wieder Kamarg-Rucksäcke bestellt werden.

Der Kamarg Rucksack im Flugenten-Test

Federleicht kommt er daher, der Kamarg. Mit ca. 420 Gramm laut Küchenwaage ist er wirklich kein Schwergewicht. Mit einer Größe von 30 x 34 x 12 cm ist der Kamarg jetzt auch nicht gerade der allergrößte in der Rucksack-Familie. Aber wie heißt es schön: „Klein, aber oho.“ Im Kamarg lässt sich so Einiges verstauen – zB ein 15-Zoll-Notebook, Proviant für eine Wanderung oder die Dinge, die man für einen Wochenend-Trip ins Warme benötigt. Der Rucksack zog mit winzigen Fusseln bei mir ein – die kommen wohl von den Lederriemen. Aber etwas abgeklopft und mit dem Fusslroller massiert strahlte er blitzblank in einem satten Blau. Mit den weißen Lederriemen und Abnähten würde er perfekt nach Griechenland passen. Dorthin wird er mich zwar auch begleiten dürfen, aber erstmals ging es für mich und den Kamarg nach Kroatien. Ob als Handgepäck im Flieger, als Rucksack für eine kleine Bergwanderung, als Begleitung beim Lebensmitteleinkauf oder beim Erkundungstrip durch die kleinen Städte und Dörfer Kroatiens – der Kamarg wurde von mir auf Herz und Nieren, ähm, Leder und Canvasstoff, getestet. Eins gleich vorweg: er hat den Test mit einer Eins bestanden!

Das Einsatzgebiet des Kamarg ist vielfältig und aufgrund seines geringen Gewichtes ist dieser Rucksack angenehm zu tragen. Kleine Schönheitsmakel gibt es jedoch aus meiner Sicht: Das Hauptfach ist mit einem Seil zu schließen, darüber kommt der Deckel mit zwei gesondert zu verschließenden Schnallen. Das sieht super aus und es stört mich nicht beim kleinen Einkauf für die Verpflegung am Segelboot oder bei einer kleinen Wandertour. Wenn es aber schnell gehen muss, finde ich das etwas umständlich. Zugegeben, ich gehöre zu der Spezies, die ständig etwas in der Tasche sucht. Das Außenfach hat zwar einen Reißverschluss, aber aus Sicherheitsgründen mag ich dort nicht mein Geldtascherl und andere wichtige Dinge verstauen. Irgendwann hatte ich aber dann den Dreh raus: die Schnallen zulassen und nur das Seil aufmachen, dann kann man trotzdem etwas im Rucksack kramen und muss nicht jedes Mal auch die Schnallen öffnen. Die Leder-Riemen fusseln leider beim Tragen etwas. Der Canvasstoff zieht zudem Fusseln, Hundehaare, etc. an, sodass der Kamarg (und ich) am Ende eines Tages immer einer kleinen Abklopf-Entfusselungsprozedur bedurften, aber das ist ja keine Hexerei. Davon abgesehen habe ich aber ohnedies das Gefühl, dass die Träger mit jedem Tragen weniger fusseln. Pluspunkte sind sicher das leichte Gewicht und der robuste Stoff. Der Kamarg, der hält etwas aus, da bin ich mir sicher – weist doch auch Opa Kamarg trotz seines hohen Alters kaum Gebrauchsspuren auf. Und falls doch einmal etwas verloren geht oder kaputt wird, können Ersatzteile bestellt und folglich der Kamarg einfach repariert werden. Beim Lesen des angedachten Verkaufspreises von € 120,– musste ich zugegebenermaßen kurz mal schlucken, aber man kauft hier definitiv ein robustes Produkt. Wenn ich so zurückdenke, habe ich in meiner Schulzeit und auch später schon so manchen 08/15-Rucksack aus dem unteren Preissegment in die Mülltonne verfrachten müssen, weil bald einmal irgendwo etwas ein- oder ausgerissen ist und nicht mehr reparierbar war. Wenn ich mir so den Opa der beiden vor mir liegenden Kamarg-Rucksäcke ansehen, dann wird mein Kamarg wohl ein sehr hohes Lebensalter erreichen.

Alleine schon aufgrund seiner robusten Qualität und seines coolen maritimen Aussehens ziehe ich daher folgendes

Flugenten-Fazit:

Ich habe mich in den Kamarg verliebt. Er darf bei mir wohnen bleiben und mit mir im Flugentennest alt werden!

Wo gibt es den neuen Kamarg?

Ihr möchtet auch einen robusten, vielseitigen und stylischen Rucksack? Ihr könnt den neuen Kamarg jetzt gleich auf der Plattform ‚Kickstarter‘ bestellen, geliefert wird dann ab September. Bis Ende Juni gibt es noch den ermäßigten Preis von € 80,– exkl. Versandkosten. Mehr Infos zur Bestellung und den Preisen gibt es auf http://kamarg.net/de sowie auf http://www.kickstarter.com – bei letzterem einfach als Suchbegriff „Kamarg“ eingeben. Der Kamarg Rucksack ist in den Farben rot, blau und beige erhältlich.

*Der blaue Rucksack wurde mir kostenlos von Franz Drack zur Verfügung gestellt. Ich habe ihn aber höchstpersönlich und ausführlich getestet, weshalb die in diesem Beitrag dargestellte Meinung zur Gänze meine eigene ist. Der beigefarbene Rucksack ist eine Leihgabe meiner lieben Bekannten Friederike. Ich sage beiden herzlichen Dank dafür!