Rund die Hälfte der mauritianischen Bevölkerung praktiziert den Glauben des Hinduismus und so findet man auf der ganzen Insel verstreut bunte Tempel in allen Größen und Farben.

Besonders fasziniert war ich vom Kalaisson Tempel – die wunderschöne Tempelanlage befindet sich in Port Louis und bietet sich als Ausklang zu einem Stadtbummel in Port Louis an … zumindest kurz vor Ende der Besichtigungszeit hat man den Tempel fast für sich und kann die Götterstatuen und bunten Wandbemalungen in Ruhe bewundern.

Ein weiterer sehr schöner Tempel steht im Norden der Insel, genauer gesagt in Triolet. Der im Jahr 1891 errichtete Shivalah-Tempel ist die älteste und größte hinduistische Tempelanlage auf Mauritius.

Fixpunkt nahezu jeder Mauritius-Reise ist der Kratersee Grand Bassin, der von den Hindus auch Ganga Talao („See des Ganges“) genannt wird und als größte Pilgerstätte des Hinduismus außerhalb von Indien gilt, weil der Grand Bassin als Verbindung zum heiligen Fluss Ganges in Indien gesehen wird. Die Legende besagt, dass Shiva, der Gott der Zerstörung und Erhaltung, gemeinsam mit seiner Ehefrau Parvati einst mit dem Blüten-Schiff um die Welt geflogen ist um ihr die schönsten Plätze zu zeigen. Um die Welt vor Überschwemmungen zu schützen trug Shiva während der ganzen Reise den Fluss Ganges auf seinem Kopf. Bei der Landung auf Mauritius verschüttete er versehentlich etwas Wasser und so ward das Grand Bassin geboren …

Bereits die mehrspurige Anfahrt mit Blick auf die 35 m hohe Shiva-Statue beeindruckt. Oben angekommen empfiehlt sich ein kleiner Spaziergang entlang des Sees um einen Einblick in die Bräuche des Hinduismus zu erhalten. In einem der Tempel kann man einen hinduistischen Priester um seinen Segen bitten. Lohnenswert kann der Besuch in Begleitung eines lokalen Guide sein, der die Bräuche, Farben und Götter erklären kann – der Hinduismus war und ist für mich völliges Neuland und hätte ich manchmal gerne die Bedeutung der Farben und Götter gewusst.