2014 ist Premiere – zum ersten Mal in meinem Leben feiere ich Weihnachten nicht zu Hause in Österreich. Und wenn schon nicht daheim mit Familie, Christbaum, Mitternachtsmette, Bratwürstl und Heiligem Licht, dann kann es gleich auf der anderen Seite der Erde sein. Wie feiert es sich also so im ca. 16.000 Kilometer Luftlinie entfernten Australien?

Wie schon in meinem Beitrag über Melbourne berichtet, ging zumindest dort die vorweihnachtliche Post ziemlich ab. Wer mochte, konnte seinen Wunschzettel direkt an Santa Claus schicken. Ich weiß gar nicht mehr, wieviele Santa Cläuse und Elfen, Weihnachtskugeln und Christbäume ich gesehen und wieviele Weihnachtslieder ich auf den Straßen gehört habe. Und nicht zu vergessen natürlich die mit Weihnachtsmützen, Rentiergeweih-Haarreifen und Santa Claus-Krawatten weihnachtlich ver- bzw. bekleideten Menschen. Manches war schön, vieles lustig, manches a bissi kitschig – insgesamt hat die Zeit in Melbourne aber dafür gesorgt, dass endlich Weihnachtsstimmung bei mir aufkam und ehrlich gesagt finde ich es ziemlich schade, dass bald keiner mehr „Merry Christmas“ ruft.

Die Festtage verbrachte bzw. verbringe ich viel im Auto .. nona, ist ja auch ein Roadtrip und wir wollen was vom Lande sehen. Nichtsdestotrotz sollte der Hl. Abend doch etwas feierlich werden. Dr. Google wusste, wann in unserem gestrigen Übernachtungsort Port Fairy eine katholische Messe sein würde. Also, nix wie hin .. um 18 Uhr ging es los .. und ja, wie soll ich sagen … ganz wie zu Hause, nur eben doch ganz anders. Das Glaubensbekenntnis hört man schließlich nicht oft auf Englisch und die Flip-Flops-kurze-Hosen tragenden Aussis würden wohl bei uns daheim in der Kirche so manche hochgezogene Augenbraue ernten:-) Etwas schräg ist es schon, bei fast 30 °C ‚Silent Night, Holy Night‘ und ‚Mary’s boy child Jesus Christ‘ zu singen, aber wir haben fleißig mitgeträllert. Es ist wohl überflüssig, zu erwähnen, dass vor der Kirche kein Punschstandl wartete sondern wir uns gleich danach auf den Weg zum Strand machten (und dort auch noch ein paar Kängurus trafen … aber dazu in diesem Beitrag mehr).

Von den Feierlichkeiten zum heutigen Christmas Day haben wir nur indirekt etwas mitbekommen: die Straßen waren leer, die Geschäfte und Besucherzentren fast ausnahmslos zu und den Einkaufswagerl im Shoppingcenter zufolge haben heute Abend viele Einheimische einen Truthahn verspeist. Nachdem hier nur mehr ein Fast Food-Take away offen hatte, mussten wir auf den Turkey leider verzichten und uns mit einem üppigen, aber sehr leckeren Steak-Speck-Spiegelei-Salat-Tomaten-Ketchup-Sandwich begnügen. Nichtsdestotrotz freue ich mich, dass wir einen kleinen Einblick in die australischen Gebräuche erhalten durften und einmal ein Weihnachten der ganz anderen Art erleben konnten.

Euch wünsche ich mit ein paar weihnachtlichen Eindrücken aus Australien noch ein MERRY CHRISTMAS! Lasst es euch gutgehen, feiert brav und genießt die Zeit mit eurer Familie.